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Häufige Sportverletzungen und wie ich Ihnen dabei helfen kann

„Sport ist Mord.“ Diese Einstellung vom ehemaligen englischen Premierminister Winston Churchill brachte ihm einen hohen Blutdruck, einen Herzinfarkt, sowie zwei Schlaganfälle und ist sicher zu hinterfragen. Denn Sport und insbesondere Bewegung ist gesund und Sportmediziner sind sich einig, dass der gesundheitliche Nutzen des Sports die Risiken um ein Vielfaches überwiegt.

Wer sich allerdings bewegt und Sport betreibt, hat immer mal wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Allein in Österreich verletzen sich jedes Jahr bis zu 200.000 Menschen beim Sport, wobei diese Zahl aufgrund der wachsenden Zahl von Freizeitsportlern, der vermehrten Risikobereitschaft und dem Trend zu Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko in Zukunft steigen wird.

Welche zu den häufigsten Sportverletzungen zählen, wie Sie diesen am besten vorbeugen können und wie ich Ihnen helfen kann, sollte es trotzdem zu einer Verletzung kommen, lesen Sie im Folgenden.

Spezialist bei Sportverletzungen

Die häufigsten Sportverletzungen im Überblick

Auf Platz 1 der Sportarten mit den meisten Unfällen liegt Fußball mit ca. 47.000 Unfällen pro Jahr. Dahinter folgen Skifahren mit ca. 24.000 und andere Mannschafts-Ballsportarten mit ca. 22.000 Unfällen pro Jahr. Zu den häufigsten Sportverletzungen gehören Prellungen und Verstauchungen, Knochenbrüche, Verrenkungen, Sehnenverletzungen, Bänderverletzungen, sowie Muskelverletzungen.

Die akute Behandlung vieler Sportverletzung erfolgt nach dem Prinzip der PECH-Regel: Pause, Eis, Compression, Hochlagern. Diese wird vor allem bei Muskel- und Gelenkverletzungen angewandt. Um das verletzte Körperteil ruhig zu halten, sollte die sportliche Belastung unmittelbar nach Auftreten der Verletzung unterbrochen werden. Durch konsequentes Kühlen mit Eis werden Schmerzen gelindert, sowie Schwellung und Blutung im betroffenen Gelenk reduziert. Zur Verringerung, sowie Verhinderung von Schwellungen und Blutergüssen, kann eine stabilisierende Bandage oder ein leichter Kompressionsverband angelegt werden. Durch das Hochlagern des betroffenen Körperteils wird die Blutzufuhr verringert und die Gewebeflüssigkeit kann besser abtransportiert werden.

Als akute Maßnahme zur Erstversorgung nach Sportverletzungen eignet sich die PECH-Regel sehr gut, die weitere Abklärung und Behandlung sollte durch einen Arzt erfolgen.

Prellungen (Contusionen) und Verstauchungen (Distorsionen)

Durch direkte Gewalteinwirkung, häufig infolge eines Sturzes, eines Stoßes oder durch einen Schlag, kann es zu einer Prellung kommen. Die häufigsten Stellen für eine Knochenprellung sind die, die nur von einer dünnen Hautschicht bedeckten Stellen am Kopf, an den Rippen oder am Schienbein.

Bei einer Verstauchung kommt es zu einer Überdehnung im Gelenk. Dadurch kann es zu Zerrungen und Fasereinrissen der Bänder, sowie der Gelenkkapsel kommen – Folge davon können Blutungen und Blutergüsse sein. Häufig betroffene Gelenke sind das Sprunggelenk, sowie das Knie- und Handgelenk.

Bei beiden Verletzungen kann es zu Blutergüssen (Hämatomen), Schwellungen und Bewegungseinschränkungen kommen. Um eine Prellung von einem Knochenbruch unterscheiden zu können, muss eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden. Zum Ausschluss von Bandverletzungen bei Verstauchungen kann im Zweifelsfall ein MRT sinnvoll sein.

Die Dauer einer Prellung oder Verstauchung kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen oder Monaten dauern. Gerade bei einer Verstauchung mit einem Bändereinriss kann es oft länger dauern, bis die Beschwerden wieder abklingen. Hier kann eine Schiene oder Orthese helfen, das Gelenk ruhig zu stellen und die Bänder somit zu entlasen.

Zur schnelleren und effektiveren Regeneration kann Ihnen ihr Orthopäde helfen. Bei Prellungen infolge eines direkten Traumas kommt es häufig zu einer Flüssigkeitsansammlung im Knochen. Diese oft schmerzhafte Flüssigkeitsansammlung im Knochen wird Knochenmarködem oder Bone bruise genannt. Eine mögliche Therapieoption hierbei bietet die Ioneninduktions Therapie. Bei dieser werden die Zellen durch ein hochenergetisches Magnetfeld stimuliert. Die Behandlung verbessert die Ladung der Zellmembran – also das Energieniveau. Dadurch wird die Funktion der Zelle optimiert. Darüber hinaus verbessert sie den Muskeltonus und den Regenerationsprozess. Bei langwierigen Knochenmarködemen kann zusätzlich an eine Infusionstherapie mit Iloprost, einem Prostazyklin, im stationären Setting gedacht werden.

Kommt es nach Verstauchungen zu Sehnenverletzungen, kann eine Stoßwellentherapie oder eine Therapie mit Autologem conditioniertem Plasma helfen, den Heilungsprozess zu verbessern und zu beschleunigen. Die Stoßwellentherapie arbeitet mit hochenergetischen Schallwellen, diese regen die Blutzirkulation an und stimulieren die Regeneration der Zellen. ACP ist eine hochqualitative Eigenbluttherapie und beschleunigt und verbessert den Heilungsprozess nicht nur bei Arthrose, sondern auch bei Sehnenverletzungen und Sportverletzungen.

Knochenbrüche (Frakturen)

Bei einem Knochenbruch kommt es im Unterschied zur Knochenprellung zu einer kompletten oder teilweisen Kontinuitätsunterbrechung des Knochens. Man unterscheidet verschiedene Formen von Frakturen. Infolge der Verletzung kommt es zu Schmerzen, Schwellung, eingeschränkter Beweglichkeit bis hin zu eventueller Fehlstellung oder sichtbaren Knochenfragmenten bei offenen Frakturen.

Als Erste Hilfe Maßnahmen sollte der verletzte Körperteil ruhig gestellt und stabilisiert werden. Geschlossene Brüche nach Möglichkeit vorsichtig kühlen und offene Brüche sollten steril abgedeckt werden.

Die Behandlung kann entweder konservativ (etwa mit einem Gips) oder operativ (z.B. Osteosynthese, Fixateur externe etc.) erfolgen. Ziel ist es, den Knochen möglichst früh wieder belasten zu können. Dies wird durch anatomische Achsenverhältnisse des Knochens erreicht, eine Ruhigstellung des Bruchs ermöglicht eine adäquate Blutversorgung. Neben einer ausführlichen Anamnese und Klinischen Untersuchung ist zur genauen Diagnostik eine Röntgenuntersuchung in zwei Ebenen erforderlich. Zusätzlich kann in speziellen Fällen eine Computertomographie erforderlich sein.

Bei der konservativen Knochenbruch-Behandlung werden die Bruchenden richtig ausgerichtet und mit einer Gipsschiene oder Orthese ruhiggestellt. Haben die Knochenbruchstücke keinen ausreichenden Kontakt oder lassen sich verschobene Brüche nicht mehr richtig positionieren, sollte die Fraktur operativ versorgt werden. An eine Operation sollte auch dann gedacht werden, wenn nach konservativer Behandlung erneut eine Fehlstellung auftritt oder der betroffene Körperteil nicht länger ruhiggestellt werden kann. Hierbei gibt es mehrere unterschiedliche Möglichkeiten und operative Verfahren.

Verrenkungen (Luxationen)

Durch die Krafteinwirkung bei einem Unfall oder angeborene Gewebeschwäche kann es zu einer Verrenkung eines Gelenks kommen. Zu den Symptomen gehört unter anderem eine schmerzende Fehlstellung mit Ausfall der Gelenksfunktion. Zusätzlich kann es zu starken Schmerzen bis hin zu Nervenausfällen kommen. Beinahe die Hälfte aller Luxationen betrifft das Schultergelenk.

Mögliche Ursachen können neben traumatischen, spontanen und habituellen, sowie lähmungsbedingten oder paralytischen Luxationen auch Probleme bei einem oder mehreren Bestandteilen eines Gelenks sein.

Neben einer Untersuchung auf Frakturzeichen und einer klinischen Untersuchung insbesondere Durchblutung, Motorik und Sensibilität betreffend, sollten zur weiteren Diagnosesicherung bildgebende Verfahren durchgeführt werden. Ein Röntgenbild hilft abzuklären, ob eine zusätzliche Fraktur vorliegt, eine Magnetresonanztomographie, ob zusätzliche Strukturen betroffen sind.

Die Behandlungsmethoden sind auch hier unterschiedlich. Zuallererst muss das betroffene Gelenk wieder eingerenkt werden, dies geschieht teilweise in Narkose. Im Anschluss sollte es für einige Tage mit einem starren Verband ruhiggestellt werden. Eine intensive Physiotherapie sollte zusätzlich und unabhängig von den Begleitverletzungen durchgeführt werden. In manchen Fällen ist ein operativer Eingriff zum Verhindern weiterer Ausrenkungen nötig. Sind bei der Luxation auch Begleitverletzungen geschehen, müssen diese in manchen Fällen ebenfalls operativ saniert werden.

Sehnenverletzungen

Sehnenverletzungen passieren häufig nach Fehl- oder Überbelastung eines Gelenks. In den meisten Fällen handelt es sich um einen Sehnenriss und der Muskel, der im Normalfall durch die Sehne mit dem Skelett verbunden ist, verliert seine Verbindung zum Knochen und kann deshalb seine Funktion nicht mehr ausüben. Neben kompletten Rupturen einer Sehne, können diese auch nur zum Teil eingerissen sein.

Häufige Sehnenrisse betreffen die Achillessehne oder die Bizepssehne, aber auch die Schulter; dabei ist häufig die Supraspinatussehne betroffen.

Charakteristisch sind Schmerzen, Schwellungen, sowie ein mehr oder weniger starker Funktionsverlust. Neben einer sorgfältigen klinischen Überprüfung helfen Ultraschall- und Magnetresonanztomographie-Aufnahmen bei der Diagnosesicherung.

Um die volle Funktion des betroffenen Muskels wieder herstellen zu können, ist zumeist eine Operation von Nöten. Die jeweilige Operationsmethode hängt vom individuellen Befund ab und die gerissene Sehne kann je nach Bedarf genäht und so die Enden zusammengefügt, erneut am Knochen befestigt, oder durch ein körpereigenes Transplantat ersetzt werden.

Bei Teileinrissen oder Sehnenansatzentzündungen können eine Stoßwellentherapie oder Therapie mit Autologem Conditioniertem Plasma (ACP-Therapie) helfen und so einerseits die Regeneration beschleunigen oder den Reizzustand lindern.

Bänderverletzungen

Bänder sind meist straffe Verbindungselemente aus Bindegewebe zwischen zwei Knochen und werden zum passiven Bewegungsapparat gezählt. Im Zuge von sportlichen Belastungen, wie etwa bei Stop-and-go-Sportarten (Tennis, Fußball) oder auch beim Laufen durch Überknöcheln, können die Bänder übermäßig gedehnt werden, aber auch komplett reißen.

Zu den häufigsten Bänderverletzungen neben Bänderdehnungen zählen der Kreuzbandriss im Knie und ein Riss des Sprunggelenkaußenbandes. Der Kreuzbandriss und dabei insbesondere die Vordere Kreuzbandruptur ist die häufigste Art von Bänderverletzungen bei Sportarten wie Fußball oder Skifahren. Das vordere Kreuzband ist etwa 7-Mal öfter betroffen als das hintere, mitunter kann es auch zu einer Kombination von Kreuz- und Seitenbandriss kommen.

Die Therapie richtet sich dabei einerseits nach den klinischen Beschwerden des Patienten, aber auch nach dem sportlichen Anspruch und soll gemeinsam mit dem behandelnden Orthopäden gefällt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es zwar möglich, mit einem gerissenen Kreuzband zu leben, gerade für Menschen mit einem aktiven Lebensstil ist dies jedoch schwierig. Die operative Versorgung erfolgt arthroskopisch und minimalinvasiv. Hierbei kann das Kreuzband im Falle eines knöchernen Ausrisses ohne Verletzung des Bandes selbst operativ rekonstruiert werden. Reißt entweder der vordere gerade oder hintere schräge Teil des Kreuzbandes und bleibt der andere erhalten, kann man den erhaltenen Teil versuchen, zu verstärken. Ist das Kreuzband völlig zerstört, ist die Methode der Wahl der komplette Ersatz durch körpereigene oder Transplantatsehnen.

Egal, ob konservativ oder chirurgisch und egal, ob prä- oder postoperativ, neben einer guten ärztlichen Versorgung, ist eine adäquate Physiotherapie essenziell für den weiteren Verlauf. Neben den bekannten Strukturen innerhalb des Kniegelenks existiert eine Reihe von weiteren Bändern die zusätzliche Stabilität geben. Diese dürfen bei der Therapie und Behandlung ebenfalls nicht übersehen werden und müssen in das chirurgische Gesamtkonzept aufgenommen werden.

Zu Verletzungen der Bänder im Sprunggelenk kommt es typischerweise durch das klassische Umknicken im Fuß. In vielen Fällen heilen die Bänder durch Schonung und gezieltes Training der Muskulatur wieder. Gröbere Verletzungen lassen sich operativ jedoch sehr gut behandeln. Instabilitäten im Außen- oder Innenknöchel lassen sich durch die direkte Rekonstruktion der Bänder, also das Wiederzusammennähen, oder durch den Ersatz durch körpereigene Sehnen beheben.

Muskelverletzungen

Muskelverletzungen gehören mit 10-55% zu den häufigsten Sportverletzungen überhaupt. Diese reichen vom einfachen Muskelkater, über Muskelzerrungen bis hin zum Muskelriss. Meist kommt es zu einem Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit. Über 90% der Muskelverletzungen im Sport sind Prellungen und Zerrungen, eine für Kontaktsportarten typische akute Muskelprellung ereignet sich beispielsweise, wenn der Muskel einen direkten Schlag erfährt. Im Gegensatz dazu findet man in Sprint- und Sprungsportarten häufiger akute Muskelzerrungen, die meist durch Überbelastung hervorgerufen werden.

Die Diagnose lässt sich zumeist mit einer gründlichen Anamnese und einer klinischen Untersuchung stellen. Neben der Palpation bieten die bildgebenden Verfahren wie der Ultraschall oder die Magnetresonanztomographie nützliche Hilfsmittel.

Für die Therapie sind eine rechtzeitige Hämatombegrenzung und adäquate Erstbehandlung Grundpfeiler einer kurzen Verletzungsausfallzeit. In ausgewählten bzw. schweren Fällen ist eine operative Therapie notwendig. Meist allerdings reicht eine konservative Therapie aus. Die einfachste Behandlung beruht wieder auf dem PECH-Prinzip. Hierbei wird die Einblutung in die Verletzungsstelle minimiert. Indikationen für eine chirurgische Intervention können große intramuskuläre Hämatome, Muskelrisse mit mehr als 50% bis zur kompletten Muskelzerreißung oder die Myositis ossificans sein.

Bei Schmerzsyndromen im Bereich der Muskeln und Faszien kann auch eine Stoßwellentherapie helfen, die Pause zu verkürzen. Durch eine ACP-Therapie kann die Heilungsdauer bei Muskel- und Sportverletzungen ebenfalls verkürzt werden und die Qualität der Heilung erhöht.

Fazit: Sportverletzungen und wie ich Ihnen dabei helfen kann

Verrenkt, verstaucht, geprellt, gerissen – beim Sport kommt es oft zu Verletzungen. Häufig lassen sich diese durch einfache Risikominimierung vermeiden. Dazu zählen das Tragen von passenden Sportschuhen oder adäquater Schutzausrüstung. Ausreichendes Aufwärmen, sowie die richtige Ausführung aller Bewegungsabläufe beim Sport können ebenfalls helfen, das Risiko für Sportverletzungen zu minimieren.

Sollt es trotzdem zu einer Verletzung beim Sport kommen, wird eine umfangreiche Diagnostik und Abklärung beim Facharzt für Orthopädie empfohlen. Kontaktieren Sie mich dafür gerne!

Abhängig von der Art und dem Ausmaß der Verletzung stehen verschiedenste Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Gemeinsam mit dem sportlichen Anspruch des Patienten und in Zusammenschau aller erhobenen Befunde finden wir für jeden individuellen Patienten die passende Therapie.