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Stressfraktur

Beim heutigen Case of the week handelt es sich um einen 59-jährigen Hobbyläufer, der über anhaltende Schmerzen im linken Knie berichtet. Der Patient absolviert durchschnittlich 20-30km in der Woche, nach längeren Trainingseinheiten kommt es fast immer zu deutlichen Schmerzzunahmen. 

Symptome

Der Patient berichtet, dass die Schmerzen zunächst mild waren und während des Laufens auftraten, aber mit Ruhephasen abklangen. In der letzten Zeit haben sich die Beschwerden jedoch verschlimmert und der Schmerz ist nun auch in Ruhezuständen vorhanden. 

Bei der klinischen Untersuchung zeigt sich eine Druckempfindlichkeit im inneren Bereich des linken Schienbeinkopfs. Der Schmerz verstärkt sich bei Lauf- und Sprungbelastungen auf dem betroffenen Bein. Die Beweglichkeit des Knies ist leicht eingeschränkt, jedoch gibt es keine offensichtlichen Anzeichen von Instabilität oder Gelenkblockaden.

Bei Läufern tritt dieser Typ von Stressfraktur häufig aufgrund wiederholter Belastung und Überlastung des Knochens auf. Insbesondere das intensive Training und die erhöhte Laufkilometerzahl könnten zu einer Überlastung des inneren Schienbeinkopfs geführt haben.

Im MRT kann man einen horizontalen Bruch des inneren Schienbeinkopfs mit einem begleitendem Knochenmarksödem erkennen. 

Behandlung

Die initiale Behandlung besteht in der Regel aus einer Ruhephase und einer Einschränkung der Belastung des betroffenen Beins. Der Patient wird angewiesen, das Lauftraining vorerst einzustellen und stattdessen auf schonendere Aktivitäten wie Schwimmen oder Radfahren umzusteigen. Eine Physiotherapie hilft, die umliegende Muskulatur zu stärken und die Genesung zu fördern.

In schwereren Fällen oder bei anhaltenden Symptomen kann eine konservative Therapie nicht ausreichend sein, und eine chirurgische Intervention, wie zum Beispiel eine Verschraubung oder eine Plattenosteosynthese, kann erforderlich sein, um den Bruch zu stabilisieren. Liegt eine O-Bein Fehlstellung (Genu varum), wie auch bei unserem Patienten vor, kann eine Beinachsenkorrektur die Belastung vermindern.

Prognose

Die Prognose für einen Ermüdungsbruch ist in der Regel gut, wenn eine angemessene Ruhephase eingehalten wird und die Belastung schrittweise wieder aufgenommen wird. Es ist jedoch wichtig, dass der Patient Geduld hat und die Empfehlungen des behandelnden Arztes befolgt, um eine vollständige Genesung zu gewährleisten und zukünftige Verletzungen zu vermeiden.

Case of the Week: Stressfraktur
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